22. Januar 2014 Wilm Heinrich Allgemein, Das Wort, Die Bühne, Theater

Für die Bühne eingerichtet von Wolfgang Engel
| Regie: Wolfgang Engel | Premiere am 18. Januar 2014 | Schauspielhaus

„Extraausgabee –! Ermordung des Thronfolgers! Da Täta vahaftet!“ So beginnt das Vorspiel zu Karl Kraus’ Tragödie „Die letzten Tage der Menschheit“, in der der Autor in fünf Akten sowie Vorspiel und Epilog mit dem Ersten Weltkrieg abrechnet. Angefangen beim Mord in Sarajewo über die Kriegsbegeisterung der ersten Monate bis hin zur letzten Kriegsnacht, montiert Kraus 220 Szenen und schafft aus Originalzitaten und Kommentaren ein monumentales Zeugnis des Ersten Weltkrieges. Mehr als um die Gräuel an der Front geht es ihm dabei um die Dummheit und die Gedankenlosigkeit der Verantwortlichen: der Offiziere, der Beamten, der Kriegsgewinnler und der sensationslüsternen Presse. „Die unwahrscheinlichsten Taten, die hier gemeldet werden, sind wirklich geschehen; ich habe gemalt, was sie nur taten“, schreibt der Autor in der Vorbemerkung zu seinem Stück. Hunderte von Figuren aus allen Gesellschaftsschichten treten auf, darunter auch „der Optimist“ sowie „der Nörgler“, in dem sich Kraus selbst in das Stück hineingeschrieben hat.

(Text: Staatsschauspiel Dresden)

 


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